Die grandiose Kuppel der ehemaligen benediktinischen Klosterkirche zieht den Blick des Betrachters unwillkürlich auf sich.
Wie kommt ein so majestätisch wirkender Kirchenbau in die Waldeinsamkeit des Albtals? Diese Frage ist nicht zu beantworten, ohne die geniale Person des Erbauers und seiner geistigen Weltsicht Fürstabt Martin Gerbert. Stark vom Gedankengut der französischen Aufklärung beeinflusst, die den Glauben an Gott durch den Glauben an die Vernunft ersetzen wollte, suchte er nach der Brandkatastrophe des Jahres 1768 das von der Aufhebung bedrohte Benediktinerkloster zu retten. Der Bau dieses Domes sollte ein steingewordenes Zeugnis sein für die neue geistesgeschichtliche Epoche. Eine Antwort auf die Aufklärung in dreifacher Hinsicht: durch seine theologische Konzeption der Vereinbarkeit von Glaube und Vernunft, durch die neue klassizistische Architektur, die den Sakralbau im Stil der Moderne ermöglichte, schließlich als „letztes Aufbäumen gegen die von Untergangsstimmung gekennzeichnete kirchenpolitische Lage“. (H. Brommer)
Der sogenannte „Schwarzwälder Dom“ wurde im Jahr 1783 als Abteikirche mit der damals drittgrößten Kirchenkuppel in Europa eingeweiht.
Keine 100 Jahre später, 1874, erlebte der Dom erneut eine schwere Brandkatastrophe.
200 Jahre nach der Weihe wurde durch eine umfassende Restaurierung die heutige Innenausstattung erstellt: Die Rotunde strahlt in weißem Marmor, das Gestühl und die Orgel am Ende des Mönchchores stehen dazu im farblichen Kontrast. Die Harmonie und befreiende Weite des Innenraumes beruhen wohl auf der Ebenmäßigkeit der Proportionen. Das Rund des zentralen Kuppelraumes entspricht im Durchmesser mit 36 Metern genau der Höhe vom Fußboden bis zum Scheitel der Kuppel. Die Säulen, die wie eine innere Schale den Raum umfassen, ragen 18 Meter empor und tragen die Kuppel als Halbkugel, deren Radius ebenfalls 18 Meter beträgt. Der Chor hat wiederum eine Länge von zwei mal 18 gleich 36 Metern. Auch die Außenmaße sind auf dieser Harmonie aufgebaut: Der Breite der Außenfassade von 50 Metern entspricht der Höhe der Hauptkugel, die wiederum 50 Meter hoch ist. Auf der Domkuppel strahlt weithin sichtbar der goldene Reichsapfel mit dem Kreuz, der von der Zeit verkündet, als St. Blasien noch Reichsabtei war.
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